Hochsensibilität und Essen
Hochsensibilität & Ernährung
Wie Essen das Nervensystem nährt, beruhigt und schützt
Hochsensible Menschen, oft abgekürzt als HSP (Highly Sensitive Persons), besitzen ein besonders fein justiertes Nervensystem. Sie spüren schneller, tiefer und ganzheitlicher – Licht, Geräusche, soziale Spannungen, Gerüche, Stimmungen… aber auch: Geschmack, Konsistenz und die Wirkung von Nahrungsmitteln.
Diese hohe sensorische Empfänglichkeit ist kein „Zuviel“, sondern ein Geschenk der Wahrnehmung – wenn man gelernt hat, sich selbst liebevoll zu regulieren. Und genau hier wird Ernährung zu einer zentralen Kraftquelle: Denn was wir essen, wirkt nicht nur auf Zellen und Organe, sondern auch auf Emotionen, Intuition und geistige Klarheit.
Wie Nahrung hochsensible Menschen aus dem Gleichgewicht bringen kann
Ein unachtsamer Umgang mit Essen kann bei Hochsensiblen sehr schnell zu Überreizung führen – emotional wie körperlich. Denn ihr Nervensystem ist nicht schwach, sondern hochreaktiv.
Zucker – der süße Nervensaboteur
Zucker wirkt auf den Körper wie ein Drama in drei Akten:
Der Kick: Rascher Anstieg des Blutzuckerspiegels → Energieschub, Euphorie.
Der Crash: Insulin wird ausgeschüttet → Unterzuckerung → Nervosität, Gereiztheit, Müdigkeit.
Die Abhängigkeit: Der Körper verlangt erneut nach Zucker – ein Teufelskreis.
Für HSP bedeutet das: Die emotionale Balance wird auf der Achterbahn mitgenommen. Besonders belastend: Stimmungsschwankungen, Schlafprobleme, depressive Verstimmungen.
Sanfte Alternative: Gedünstetes Obst mit Ceylon-Zimt, gebackene Birnen mit Kardamom, Haferbrei mit Datteln – Süße, die wärmt statt zu jagen.
Koffein – der Alarmknopf für ein überreiztes System
Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke lösen eine Stressreaktion im Körper aus. Adrenalin wird freigesetzt, Herzfrequenz steigt – und das zentrale Nervensystem wird auf „Flucht oder Kampf“ geschaltet.
Hochsensible Menschen spüren das viel intensiver. Was für andere belebend ist, kann bei ihnen in innere Unruhe, Zittern, Herzklopfen oder Angstzustände umschlagen – oft schon bei kleinen Mengen.
Beruhigende Alternativen:
- Tulsi-Tee (heiliges Basilikum): Adaptogen, angstlösend, herzstärkend
- Kräuter-Kakao mit Ashwagandha: sanft entspannend
- Chai ohne Schwarztee, mit Haferdrink, Muskat und Zimt: warm, würzig, stabilisierend
Alkohol – der große Blender
Alkohol wirkt wie ein Betäubungsmittel. Er dämpft die Sinnesreize – scheinbar. Doch auf neurochemischer Ebene verstärkt er genau das, was HSP vermeiden möchten: Entkopplung vom Körper, Leeregefühl, Schlafstörungen und emotionale Labilität.
Das Nervensystem braucht viel länger zur Regeneration – oft fühlen sich HSP tagelang „neben sich“ nach einer durchzechten Nacht.
- Rosenwasser mit Sprudel und frischer Minze
- Ashwagandha-Lavendel-Spritz mit Lavendelsirup, Wasser, Ashwagandha-Extrakt, einem Spritzer Zitrone
- Roter Beerenbalsam mit Granatapfelsaft, Hibiskusblütentee, Zitronensaft, Agavensirup, frischem Thymian
- Kräuterlimonade mit Zitronenmelisse, Minze, Zitronensaft, Ahornsirup, Wasser
- Gurken-Rosmarin-Tonic: Gurkensaft, Rosmarinsirup, Limette, alkoholfreier Gin
Die ideale Ernährung für Hochsensible – liebevoll & wissenschaftlich fundiert
Was stärkt und schützt
Kategorie | Empfehlung |
---|---|
Warme Speisen | Gedünstetes Gemüse, Suppen, Currys |
Komplexe Kohlenhydrate | Hirse, Quinoa, Amaranth, Süßkartoffeln |
Ghee & gesunde Fette | Stärken die Myelinschicht der Nerven |
Nüsse & Samen | B-Vitamine, Magnesium, Tryptophan (z. B. Cashews, Kürbiskerne) |
Heilkräuter & Gewürze | Kurkuma, Ingwer, Ashwagandha, Fenchel |
Beruhigende Tees | Melisse, Kamille, Lavendel, Tulsi |
Omega-3-Fettsäuren | Leinöl, Walnüsse, DHA aus Algen |
Probiotische Lebensmittel | Miso, Sauerkraut, Kefir – für ein stabiles Darm-Hirn-System |
Was lieber selten genossen werden sollte
Kategorie | Warum |
---|---|
Zucker | Nervliche Überreizung, Stimmungsschwankungen |
Koffein | Schlafstörungen, Herzrasen, Angst |
Alkohol | Entkopplung, Nervenschwäche, depressive Verstimmungen |
Kalte Speisen | Schwächen Agni (Verdauungsfeuer), fördern Unruhe |
Weizen, Fastfood | Schleimproduktion, Entzündungen, energetisch „leer“ |
Achtsames Essen: Die Rückkehr zum inneren Zuhause
Für hochsensible Menschen ist Essen mehr als Nahrung. Es ist eine Einladung zur Rückverbindung. Ein warmes Frühstück kann ein Anker sein, eine dampfende Suppe ein Schutzmantel, ein aromatischer Tee ein heilender Dialog mit sich selbst.
Essen wird zur gelebten Selbstliebe, wenn es ritualisiert, entschleunigt, geachtet wird.
Kleine Rituale für Hochsensible
Vor dem Essen: Einen Moment Stille – Hand aufs Herz, tiefer Atemzug
Bewusst kauen – jeder Bissen als Botschaft: „Du bist sicher.“
Nach dem Essen: 10 Minuten ruhen – die Verdauung als sanfte Integration
Du darfst dich nähren – auf allen Ebenen
Hochsensibilität ist eine Gabe. Dein Körper ist kein Feind, sondern ein feinfühliger Resonanzkörper. Mit achtsamer Ernährung schenkst du ihm Schutz, Halt und innere Geborgenheit. Du musst dich nicht abhärten – du darfst dich umhüllen. Liebevoll. Warm. Erdend.
Denn manchmal beginnt Heilung nicht im Kopf – sondern in der Schale dampfender Kitchari, einem Schluck goldener Milch oder der stillen Dankbarkeit beim ersten Bissen.
Deine Yvonne Branitz-Hoffmann
von Wandelfeld®
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